HILFT GIN TONIC WIRKLICH GEGEN MÜCKEN?

Räumen wir mit diesem Gerücht auf - nein, leider nicht.

Tatsache ist aber, dass im 19. Jahrhundert Chinin, ein aus der Chinarinde gewonnenes, wasserlösliches Pulver gegen z. B. Malaria verwendet wurde. Es wirkt abtötend auf die im Blut vorkommenden Schizonten*. Schon die Ureinwohner Südamerikas wussten von der fiebersenkenden Wirkung des Chinins. Außerdem ist es schmerzlindernd und wirkt betäubend. Der Stoff wird bis heute zur Behandlung von z. B. Muskelkrämpfen verwendet. Um den wahnsinnig bitteren Geschmack ein wenig zu verdecken, wurde das Chinin mit Wasser gemischt. Und so ward das erste** Tonic Water geboren, das immer noch nicht wirklich lecker war. Die Engländer kamen schließlich auf die Idee, ein bisschen Zucker hinzuzufügen und später dann Ihren Gin damit zu servieren.

Also, können wir sagen, dass Chinin an sich gegen Malaria hilft, aber Tonic Water an sich Mücken leider nicht abwehrt, schon gar nicht in der heutigen, niedrigen Konzentration. Randinfo: Heute werden die meisten Tonic Water mit synthetischem Chinin versetzt.

Kommen wir zum Gin: die verarbeiteten Wachholderbeeren, enthalten besonders bittere ätherische Öle, deren Geruch Mücken meiden und so die ein oder andere Mücke sicherlich abschrecken oder sogar verscheuchen würde - aber auch hier ist die Dosierung einfach zu gering.

Unser Fazit, wie bereits vorweggenommen: Gin-Tonic ist leider kein geeigneter Mückenabwehrstoff, da gibt es wirklich effektivere Mittel und Wege, aber es ist doch eine wissenswerte und spannende Geschichte und wir finden Gin & Tonic gehört zu einem lauen Sommerabend auf der Terrasse einfach dazu.

In diesem Sinne, Cheers!
Dein Team Rossgoschen

* Die Schizogonie oder auch Merogonie ist eine Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung bei Einzellern.
** Ob es wirklich das erste Tonic Water war, können wir natürlich nicht mit Sicherheit sagen, aber die geschichtlichen Aufzeichnungen weisen darauf hin.